Katharina Grosse ist international bekannt für ihre umfangreichen Werke, die sie oft vor Ort malt und dabei häufig umfangreiche Abschnitte von Außenräumen einschließen. Weniger Aufmerksamkeit wurde den Werken gewidmet, die sie in ihrem Atelier auf Leinwand geschaffen hat. Die bevorstehende Ausstellung ist die erste, die eine umfassende Untersuchung dieses Teils von Grosses Œuvre von Ende der 1980er Jahre bis zu ihren neuesten Werken durchführt.
Die großformatigen und extrem kraftvollen Gemälde von Katharina Grosse untergraben die konventionellen Beziehungen zwischen Vorder- und Hintergrund, zwischen Oberfläche und Grund, zwischen dem Bereich der Leinwand und den Rändern des Bildes und eröffnen so neue imaginative Welten innerhalb und außerhalb des Kunstwerks. Durch einen offenen schöpferischen Prozess, in dem Malerei performative Eigenschaften annimmt, überdenkt Grosse grundlegende Fragen, die die Geschichte der Malerei lange Zeit geprägt haben.
Die Ausstellung ist in zwei große thematische Felder unterteilt: Returns/Revisions/Inventions und Fissures/Ruptures. Das Thema Returns/Revisions/Inventions umfasst eine breite Palette von Gemälden, die seit den frühen 1990er Jahren entstanden sind, und beleuchtet die zyklische Arbeitsweise der Künstlerin. Fissures/Ruptures konzentriert sich auf die verschiedenen Methoden, mit denen Grosse das Medium der Malerei aufbricht, um seine Grenzen zu erweitern. Dieses Bestreben beinhaltet die Einbeziehung natürlicher Materialien wie Erde und Zweige, um die übliche Beziehung zwischen Malerei und physischem Raum neu zu interpretieren.
Die Ausstellung umfasst rund vierzig Gemälde, die meisten davon im Großformat. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem Mildred Lane Kemper Museum in St. Louis (USA) und dem Kunstmuseum Bern verwirklicht. Konzipiert wurde sie in St. Louis, wo sie von Dr. Sabine Eckmann (William T. Kemper Director und Chefkurator) kuratiert wurde.
